25 Gründer fanden sich im Vereinslokal "Schützenhof" um 1925 den Radsportverein zu gründen. Sie baten den damaligen Vorsitzenden des Radfahrergaues Herrn
Lehrer Kronenbold aus Wörrstadt, ihnen bei der Gründung ihres Vereins behilflich zu sein. Einige Tage später war es dann soweit, dass der spätere 1.
Vorsitzende Georg Rüger mit seinen Getreuen in aller Stille den Verein gründete und denselben sofort als Mitglied des Bundes anmeldete. Zum vorläufigen
Präsidenten wurde Herr Johann Reichert ernannt.
Schon einige Wochen später beteiligte sich der Verein am Gaufest in Finthen und erreichte dort den 4. Platz.
Es begann nun eine rege, sportliche Tätigkeit und im Jahre 1926 fand in Selzen unter Mitwirkung des Brudervereins Bauschheim das 1. Saalsportfest statt. 1928
konnte der RSV im 2er, 3er und 4er Kunstfahren bei den Gau- und Bundesmeisterschaften die Meisterschaft erringen und bei anderen Wettbewerben 6 Preise
erringen. 1929 übernahm der Verein die Ausrichtung des Gaufestes und verband damit die Weihe seines neuen Banners. 1933 gingen dann zum ersten Mal die
Radballer für den RSV Selzen an den Start. Sie errangen 1934 gleich 3 Preise. 1935 beging der Verein sein 10-jähriges Jubiläum. Im gleichen Jahr legte der 1.
Vorsitzende, Herr Georg Rüger, wegen Krankheit sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Herr Albert Rüger, der den Verein bis Kriegsbeginn leitete.
Während der Kriegsjahre ruhte der Sportbetrieb. 15 Mitglieder kehrten nach Kriegsende nicht mehr in die Heimat zurück.
Durch die Umstände der Nachkriegsjahre wurde 1946 die Sportvereinigung Selzen vom Turnverein 03 und dem Radsportverein gegründet. Vorsitzender wurde Herr Ralf Bingenheimer, der die Vereinigung bis 1948
leitete. Weitere Sportarten in dem neuen Verein waren Fußball, Kegeln und Leichtathletik. 1948 und 1949 beteiligte sich die Sportvereinigung wieder an
Meisterschaften im Kunstradfahren und erzielte mehrere 1. Plätze. 1950 trennte sich der Turnverein 03 von der Sportvereinigung und bildete wieder seinen
Turnverein. Neuer Vorsitzender der Sportvereinigung wurde Herr Karl Krebs. Im gleichen Jahr feierte die Radsportabteilung ihr 25-jähriges Jubiläum. 1958 war
für die Radsportabteilung ein erfolgreiches Jahr. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nahm sie im Kunstreigen an der Deutschen Meisterschaft in
Saarbrücken teil und kehrte als deutscher Vizemeister nach Selzen zurück.
Im März 1963 löste sich die Abteilung Radsport von der Sportvereinigung und bildete wieder ihren Radsportverein 1925 Selzen unter dem neuen Vorsitzenden Reinhold Kissinger. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde mit 68 Personen an
einem Blumenkorso teilgenommen und der 1. Platz erreicht. Zwei Radballmannschaften spielten in der Landesliga und eine A-Jungend-Mannschaft nahm an mehreren
Radballturnieren erfolgreich teil. Im Jahr 1968 ruhte wegen Trainingsschwierigkeiten der Sportbetrieb. Der Radsportverein beschloss daher, eine eigene Halle
in Selzen zu errichten. Viele Vorgespräche und viel Idealismus waren notwendig, um dieses Vorhaben zu verwirklichen. Die Bauplanung der Radsporthalle
übernahm Bauingenieur Adolf Heimlich.
Nachdem die Aushubarbeiten und die Fundamente erstellt waren, war am 15. Mai 1969 der große Tag für die Radsportler gekommen: Die Grundsteinlegung der eigenen Halle. Viele Freunde und Gäste des Radsportvereins hatten sich eingefunden, um das Ereignis zu feiern. Nach der
Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden verlas der damalige Bürgermeister Herr Siegel eine Urkunde der Gemeinde mit den besten Wünschen. Albert Rüger, ein
Vereinsgründungsmitglied, nahm dann die Grundsteinlegung vor, den dann Edwin Schniering als "Bauführer" einmauerte.
Es folgte nun drei Jahre harte Arbeit, wobei alle Beteiligte jede freie Minute für den Bau der Halle opferte. 24000 Stunden freiwillige Arbeit wurde von den Mitgliedern geleistet. Am 20. Februar
1972 war es dann soweit, bei einem Tag der offenen Tür hatten die Radsportler alle Bürger, Freunde und Gönner in die neue Halle des Vereins eingeladen. Von 8
Uhr früh bis in den Abend hinein wurde die Halle besichtigt und von zahlreichen Mitbürgern in Augenschein genommen.
Am 18. März 1972 war dann der größte Tag in der 47-jährigen Vereinsgeschichte des Radsportvereins. Am Abend versammelten sich die Radsportler in ihrem alten Vereinslokal "Zum Schützenhof" um
Abschied zu nehmen. Danach marschierten die Radsportler mit Musikbegleitung durch Selzen zu ihrer neuen Halle. Dicht besetzt war die Halle, als die Aktiven
des Radsportvereins dort eintrafen. Nach der Begrüßung der Anwesenden und der Ehrengäste dankte man den Mitstreitern, die beim Bau der Halle mitgewirkt
hatten. In einem bunten Programm zeigten die Aktiven des Vereins ihre sportlichen Vorführungen. Als Anerkennung ernannte der Verein alle noch lebenden
Gründungsmitglieder zu Ehrenmitgliedern. |